Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 43

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Preuens Erniedrigung und Wiedergeburt. 43 die Liebe zu dem Knigshause war dadurch in den Herzen der Franzosen lngst erstorben. In Paris kam es zu grlichen Aufstnden, bei denen das entartete Volk die Waffen gegen den König erhob, ihn gefangen setzte und endlich gar rote einen gemeinen Verbrecher hinrichten lie. Das Knigthum wurde abgeschafft. 'Allein indem neuen Freistaate fand die rechte Freiheit keine gedeihliche Statte. Vielmehr kam die Regierung in die Hnde roher, blutgieriger Verbrecher, die eine grauenvolle Schreckensherrschaft bten. Tag fr Tag wurden in Paris unschuldige Menschen auf das Blutgerst geschleppt und viele hochverdiente, ausgezeichnete Männer schmhlich hingeschlachtet. Wilder Aufruhr, blutiger Burger-krieg durchtobte das unglckliche Land. Schon drohte das verheerende Revolu-nonsfeuer die franzsischen Grenzen zu berschreiten und auch die Nachbarlnder in Brand zu stecken. Da vereinigten sich die meisten europischen Staaten, um durch Waffengewalt dem tollen Treiben in Frankreich ein Ende zu machen. Die Meere rckten in Frankreich ein. Allein es kam ganz anders, als man geglaubt hatte. Nach einer heftigen Kanonade bei Valmy in der Champagne muten die Preußen sich wieder zurckziehen; zwar siegten sie spter zweimal bei Kaiserslautern; allein die brigen Bundesheere wurden berall geschlagen, und Friedrich Wilhelm zog es deshalb vor, zu Basel 1795 mit Frankreich Frieden zu schlieen. 3. Napoleon Bonaparte, der berhmteste franzsische Kriegsheld, war der Sohn eines Advokaten zu Ajaccio auf der Insel Corsika. Er zeichnete sich so aus, da er, erst 24 Jahre alt, schon zum General ernannt wurde. In Italien erfocht er Sieg auf Sieg gegen die Oesterreicher. Uro Englands Macht in Indien zu erschttern und seinen Handel zu vernichten, zog er nach Aegypten und kmpfte dort siegreich im Angesichte der alten Pyramiden gegen die Trken. Auf die Nachricht von den Siegen der Russen unter Suwarow in Italien kehrte er schnell nach Europa zurck. Das Erscheinen Napoleons wirkte wie ein Zauberschlag. Mit Jubel empfingen die Franzosen ihren berhmten Feldherrn; an der Spitze eines Heeres berschritt er die Alpen, schlug die Oesterreichs bei Ma-rengo, 1800, und vereinigte im Frieden zu Lneville 1801 das linke Rhein-user mit Frankreich. Fr seine Verdienste ernannten ihn die Franzosen zu ihrem Kaiser, 1804. Und als die europischen Gromchte den Krieg gegen Frank-reich erneuerten, erschien er wie ein Blitz in Deutschland, nahm einen sterreichischen General bei Ulm mit seiner ganzen Armee gefangen, rckte in Wien ein und besiegte die vereinigten Oesterreicher und Russen in der reifaiser-schlacht bei Austerlitz 1805. Im Frieden zu Preburg verlor Oesterreich mehrere seiner schnsten Lnder. Baiern und Wrtemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Napoleon stellte sich als Beschtzer an die Spitze des Rheinbundes, den 16 deutsche Fürsten miteinander schloffen, und Kaiser Franz legte hierauf die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich von nun ab Franz I. Kaiser von Oesterreich. So- endete das rmisch-deutsche Reich nach tausendjhrigem Bestehen. 37. Greuens Erniedrigung und Wiedergeburt. 1. Preutzens Erniedrigung. Friedrich Wilhem Iii., 17971840, der Sohn Knigs Friedrich Wilhelm Ii., war ein einfacher, sparsamer, gewissenhafter und gerechter Regent. Um feinem Lande den Frieden zu erhalten, hatte er an den Kmpfen gegen Napoleon bisher keinen Antheit genommen. Aber dieser verletzte den friedfertigen König durch seine Gewaltttigkeiten so sehr, da er dem Kampse nicht lnger ausweichen konnte. Preußen erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon war lngst darauf vorbereitet; rasch drang er bis in das Herz Deutschlands, schlug die preuische Vorhut unter dem Prinzen Louis Ferdi-nand bei Saalfeld, wobei dieser den Heldentod starb, und kurz darauf, 14. Oktober 1806, das preuische Hauptheer in der unglckseligen Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt. Noch schmhlicher als die Niederlage der Armeen war das, was darauf folgte. Im Siegesfluge durcheilte Napoleon das Land und vernichtete die zersprengten Hausen. Am 27. zog er in Berlin ein. Dev Schrecken der das Unglck war so groß, da die meisten preuischen Festungen

2. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 40

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
40 Friedrich Ii., der Groe, 17401786. Jttuft. Bei Collin aber erlitt Friedrich eine vollstndige Niederlage. Am Abende des Tags sa Friedrich nachdenklich und niedergeschlagen auf einer Brunnen-rre' "if tej>Mte der Truppen vorberzogen. Kinder," rief er ihnen zu ^ute einen schweren Tag gehabt; aber habt nur Geduld.- ich werde alles wieder gut machen." Und so kam es auch. Jetzt wandte sich Friedrich gegen dre Franzosen, welche bis Robach bei Weienfels vorgedrungen waren Urtra 55 ^ra^n ?on Brandenburg mit seinem ganzen Heere gefangen nehmen wollten, ^jhre emztge Sorge war, da der König ihnen entwischen mchte. Friedrich sa mit seinen Generlen ganz ruhig an der Mittagstafel; in der Stille _________ ______ aber wurde alles zum Aufbruch vor- bereitet. Pltzlich verschwanden die Zelte: die Kanonen fuhren auf, und Seidlitz strmte mit seinen Reiter-schaaren auf die Feinde ein. In zwei Stunden war die Schlacht ge-roonnen. Die Franzosen lieen alles im Stich und liefen davon, bis sie der den Rhein kamen. Es war ein lustiger Sieg. In ganz Deutschland sang matt: Und wenn der groe Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so luft die ganze Reichs-armee, Panduren und Franzosen." Friedrich eilte nun nach Schlesien gegen die Oesterreicher. Er wollte sie angreifen, wo er sie fnde, und wre es auch auf dem Zobtenberge. Bei Leuthen, unweit Breslau, stie er am 5. December mit 30,000 Mann auf die feindlichen 8090,000. In ihrer Siegesgewiheit nannten sie m cm r, c Friedrich's kleine Schaar nur die Potsdamer Wachtparade". Vor der Schlacht berief er feine Generle und Dfftjtere zusammen, schilderte ihnen in begeisterter Rede die Gre der Gefahr und schlo mit den Worten: In Kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder ".sehen uns nicht wieder." Der sterreichische Feldmarschall Dann wurde total geschlagen. Bei diesem glnzendsten aller Siege wurden 22,000 Oesterreicher auf dem Schlachtfelde und 24,000 auf der Flucht gefangen genommen. Am Abende des Siegestags stimmte ein Grenadier das Lied an: Run danket alle i '/t ganze Heer stimmte in den Choral ein. Das Volk aber sprach- Es lebe durch des Hchsten Gnade der König, der uns schtzen kann: so schlgt er mit der Wachtparade noch einmal 80,000 Mann." Der Choral von Leuthen" von Bester. Roch am Abend desselben Tags nahm der König selbst eine Anzahl sterreichischer Offiziere in Lissa gefangen, denen er ein freundliches Guten Abend, meine Herren!" bot, und welche in der Ueberrafchung nicht daran dachten, ihn zum befangenen zu machen. -Friedrich war nun Herr von Sachsen und Schlesien. I08 wandte sich Friedrich gegen die Russen, welche bis in die Neumark verheerend vorgedrungen waren. Bei Zorndorf schlug er sie gnzlich am J. August. Seydlitzens Tapferkeit errang den Sieg. Nun eilte Friedrich nach ~ei: ^austtz, wo Prinz Heinrich von Daun hart bedrngt wurde. In seiner Sorg-lostgkeit wurde er hier bei dem Dorfe Hochkirch bei Bautzen in der Nacht vn Aaun uberfallen und verlor fast alle Kanonen. Zorndors von Minding." Die ^ranzofen waren durch Ferdinand vonbraunfchweig bei Krefeld geschlagen worden. Das Jahr 1759 war das unglcklichste im ganzen Kriege. Bei Kunersdorf griff er die vereinigten Russen und Oesterreicher an; doch der anfngliche (bieg verwandelte sich in die schrecklichste Niederlage. Friedrich selbst war in Lebens- Sehdlitz.

3. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 41

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 17401786. 41 qesahr; eine Kugel prallte von einer goldenen Dose in seiner Westentasche ab. In Verzweiflung schrieb er nach Berlin.- Alles ist verloren, rettet die knigliche Familie!" Aber die feindlichen Generle verfolgten aus gegenseitiger Eifersucht den Sieg nicht. Das Unglck machte den König groß. Den preuischen General Fink nahm Daun unweit Dresden gefangen. Der Finkenfang." Aber Ferdinand von Braunschweig schlug die Franzosen abermals bei Minden. Auch das Jahr 1760 fing unglcklich an. Der General Fouquet wurde bei Lands Hut in Schlesien gefangen genommen. Doch Friedrich erholte sich bald wieder von der Kunersdorfer Niederlage und vergalt den Oesterreichent bei Liegnitz den lieber-fall bei Hochkirch, und am 3. November siegte er der Daun bei Torgau, wo der tapfere Ziethen, den Feind umgehend, den Ausschlag gab. Doch 1761 hrten die englischen Hilfsgelder auf, und Friedrichs Sache stand ziemlich schlimm. Endlich wandte sich das Glck wieder auf seine Seite. Die Russen und Schweden traten vom Kriegsschauplatze ab. Friedrich konnte nun seine Macht gegen die Oesterreicher wenden; er schlug sie T>et Burkersdorf in Schlesien und sein Bruder Heinrich bei Freiberg in Sachsen. Gegen die Franzosen kmpfte Ferdinand von Braunschweig mit Erfolg. Da entschlo sich endlich Maria Theresia zum Frieden zu Hubertsburg. Friedrich behielt Schlesien, und Preußen trat in die Reihe der europischen Gro-mchte. Die Berliner wollten den König bei seiner Heimkehr festlich em-psangen; er aber entzog sich dem all-gemeinen Jubel und eilte nach dem stillen Charlottenburg, wo er allein in der Schlokapelle den Herr-liehen Klngen des Liedes Herr Gott, dich loben wir!" lauschte und dem Herrn der Heerschaaren fr die glckliche Beendigung des schweren Krieges seinen Dank darbrachte. 5. Friedrichs fernere Regierung. Friedrich zeigte sich auch in den Friedensjahren als ein groer König. Vor allem war jetzt darauf bedacht, den Wohlstand des durch den langen Krieg zerrtteten und verwsteten Landes zu heben. Mit Steuererla, Saatkorn, Pferden und baarem Gelde half er dem Landbau in den verarmten Provinzen auf Er lie das Oder-, Warthe- und Netzebruch urbar machen und zog eine groe Anzahl fleiiger Colonisten ins Land, denen er Land und Wohnungen schenkte. Zur Frderung des Handels lie er den Plauenschen-, Finow- und Bromberger Eanal anlegen; auch die Ge-werbe hob er; in einheimischen Fabriken wurden jetzt Leinwand, Kattun, Sammt, Porzellan und Zucker verfertigt. Den Richtern befahl er bei Handhabung des Rechts die strengste Unparteilichkeit. Der Mller von Sanssouci" von Hebel. Die Tortur schaffte er fchon bei seinem Regierungsantritte ab. In seinem Lande herrschte vollkommene religise Duldung und Glaubensfreiheit. Die Verwaltung des Landes wurde auf's sparsamste eingerichtet; Friedrich selbst lebte hchst einfach. Jeder Tag hatte feine bestimmte Zeiteinteilung. Als der erste Mann im Staate wollte er auch der thtigste sein. Da ich lebe, ist nicht nothwendig, wohl aber, da ich thtig bin. Nichts aber hat mehr Aehn-lichkeit mit dem Tode, als Miggang," sagte er. Sein Lieblingsaufenthalt war das Lustschlo Sanssouci bei Potsdam. Er war ein groer Verehrer der franzsischen Literatur; um die deutsche kmmerte er sich nicht, obwohl zu seiner Zeit schon die grten Dichter, als Klopstock, Lessing, Herder, Schiller und Goethe lebten. :vyv-Vv y,>! Ziethen.

4. Kleines Realienbuch - S. 46

1898 - Gera : Hofmann
46 Lumpenkerlen muß ich mich schlagen!" äußerte Friedrich voll Ekel. Zu Seydlitz aber sprach er: „Auch diesen Sieg verdanke ich Ihm!" In Sachsen bezog Friedrich bei Hochkirch ein offenes Lager. Da überfiel ihn Daun früh am 14. Oktbr. und hätte die ganze Armee vernichtet, wenn Zielen nicht so wachsam gewesen wäre. — Im Westen besiegte Ferdinand von Braunschweig die Franzosen bei Krefeld, im nächsten Jahre bei Minden. 1759 war ein Unglücksjahr. Bei Kunersdprf, nahe bei Frankfurt, stand Friedrich am 12. August den Russen und Österreichern gegenüber. Schon wichen die Russen; aber Friedrich rief aus: „Es genügt nicht, sie zu schlagen, man muß sie vernichten!" Doch die ermatteten Preußen waren den frischen österreichischen Truppen nicht mehr gewachsen, und erlitten eine voll- ständige Niederlage. Zwei Pferde wurden unter Friedrich erschossen, und eine Kugel prallte von einer goldenen Dose in seiner Westentasche ab. „Giebt es keine verwünschte Kugel für mich!" rief Friedrich verzweiflungsvoll. Die Zwietracht der beiden Feldherren rettete ihn vor Vernichtung. 1769 siegte Friedrich bei Liegnitz über Daun und Laudon, Zielen bei Torgau, als sich Friedrich schon zurückgezogen hatte. 1761 konnte sich Friedrich nicht im offenen Felde halten und mußte sich im festen Lager bei Bunzelwitz verteidigen. Zreten tröstete ihn: „Veralte Bundesgenosse droben verläßt uns gewiß nicht!" Friedrich schrieb: „Hätte ich mehr als ein Leben, ich wollte es für mein Vaterland hingeben." 1762 fiel ein Lichtstrahl in das Dunkel. Der neue Kaiser von Rußland schloß Frieden und ließ seine Truppen zu denen Friedrichs stoßen. Leider wurde er bald ermordet; seine Gattin Katharina Ii. rief die Truppen ab, hielt aber den Frieden. Während die Russen unthätig in Schlachtordnung standen, siegte Friedrich bei Burkersdorf, sein Bruder Heinrich aber bei Freiberg. 1763 am 15. Februar kam es endlich zum Frieden von Hubertus- burg, da die Feinde einsahen, daß sie Friedrich nicht überwältigen konnten. Er behielt Schlesien und dazu die Bewunderung Europas. Berlin wollte den siegreichen König mit Jubel empfangen, er aber ging nach Charlottenburg in die Schloßkapelle und lauschte dem Lobgesange: „Herr Gott, dich loben wir!" Thränen der Rührung entquollen seinen Augen. 6. Wie Friedrich als Landesvater für sein Volk sorgte. In kurzer Zeit heilte Friedrich die schweren Wunden des Krieges. Er hob den Landbau, indem er Steuern erließ, Saatkorn verteilte, Pferde hergab, Millionen als Unter- stützungen oder Darlehen verteilte und sumpfige Gegenden trocken legen ließ. „Mitten im Frieden habe ich da eine Provinz gewonnen!" rief er beim Anblick der Felder und Wiesen im Oderbruch aus. An 300 Dörfer hat er neu auf- bauen lassen. Auch den Gewerbfleiß förderte er durch Fabriken, Wege, Kanäle und Häfen. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Rechtspflege. „Un- gerechte Richter sind gefährlicher als eine Diebesbande!" sagte er. Das Prozeß- verfahren kürzte er ab, die unmenschlichen Strafen beseitigte er, und das „All- gemeine Landrecht" ließ er ausarbeiten. Seine Zeit teilte er sorgsam ein. „Nichts sieht dem Tode ähnlicher als Müßiggang!" sagte er. Sich selbst nannte er den ersten Diener des Staates. Nichts that er für sich, alles für seine Unterthanen. 7. Wie er aussah und lebte. Friedrich war klein und hager, seine Haltung etwas gebeugt aber edel, sein graublaues Auge scharf und durch- dringend, sein Gang rasch und stolz, seine Kleidung sehr einfach. Meist trug er einen blauen Soldatenrock mit roten Aufschlägen, einen dreieckigen Hut, lange Reiterstiefel, in der Hand einen Krückstock, in der Tasche eine Tabaksdose und

5. Kleines Realienbuch - S. 49

1898 - Gera : Hofmann
49 2. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon strebte nach der Weltherr- schaft. Da schlossen England, Rußland und Österreich ein Bündnis gegen ihn. Wie der Blitz brach er in Deutschland ein und besiegte Rußland und Österreich in der „Dreikaiser-Schlacht bei Austerlitz (1805), an der die 3 Kaiser von Österreich, Rußland und Frankreich teilnahmen. Österreich verlor im Frieden Venedig und Tirol. Napoleon vereinigte 16 deutsche Fürsten zu dem schimpf- lichen „Rheinbünde" und nannte sich ihren „Beschützer". Willenlos thaten sie, was der Gewaltige wünschte. Kaiser Franz ,legte die deutsche Kaiser- krone 1800 nieder und nannte sich Kaiser von Österreich. So rühmlos endete das deutsche Reich nach tausendjährigem Bestände. Napoleon verschenkte Länder und Kronen an seine Brüder und Verwandten, und niemand konnte ihm wehren. 3. Preußens Demütigung. Der friedliche König von Preußen hatte sich dem Bunde gegen Napoleon nicht angeschlossen, weil er seinem Lande die Leiden des Krieges ersparen wollte. Als aber Napoleon Preußen auf jede Weise verletzte, da erklärte ihm Friedrich Wilhelm den Krieg. Bei Jena und Auerstädt (14. Oktober 1800) trafen die Heere aufeinander. Vorher war die preußische Vorhut unter Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld geschlagen und der Prinz getötet worden. Die preußischen Soldaten wurden von alten Generalen geführt und waren mit der neuen Kampfweise nicht vertraut. Trotz- dem sahen sie übermütig auf die Franzosen herab, denn sie zehrten noch an dem Ruhme des großen Friedrich. Gleich im Anfange der Schlacht wurde der Ober- befehlshaber, der Herzog von Braunschweig, tödlich verwundet und das Heer in Verwirrung gebracht. Einzelne Haufen schlugen sich zwar tapfer, endlich aber suchte alles in wilder Flucht Rettung. Nach Î4 Tagen war Napoleon in Berlin und die Königsfamilie auf der Flucht nach Memel. Wie Kartenhäuser fielen die Festungen, wie Schafherden ergaben sich die Soldatenhaufen. Nur einzelne Führer retteten die preußische Waffenehre, so der alte Blücher. Kolberg wurde von Gneisen au, Schill und dem braven Bürger Nettelbeck aufs tapferste verteidigt. Dem alten Courbtère (spr. Kurbiähr) in Graudenz ließen die Franzosen sagen, „es gäbe keinen König von Preußen mehr!" Er antwortete: „Nun so werde ich versuchen, wie lange ich König von Graudenz sein kann!" Noch 2 blutige Schlachten wagten die Preußen und Russen bei Eylau und Friedland in Preußen, aber ohne Erfolg. Der Sieger diktierte in Tilsit (1807) einen harten Frieden. Preußen verlor alles Land westlich von der Elbe. Dasselbe wurde zum Königreich Westfalen mit der Haupt- stadt Kassel unter Napoleons Bruder Jerome geschlagen. Preußen mußte 140 Mill. Mark Kriegskosten bezahlen, bis zur Bezahlung den Franzosen die Festungen überlassen und durfte nur 42000 Soldaten halten. Als Napoleon die Königin hochmütig fragte: „Wie konnte Preußen wagen, mich anzugreifen?" antwortete die edle Luise: „Sire, dem Ruhme Friedrichs des Großen war es er- laubt, uns über unsere Kräfte zu täuschen, wenn wir uns anders getäuscht haben." 4. Preußens Wiedergeburt. An die Spitze der Verwaltung trat der edle Freiherr vom Stein. Er schaffte die Kriegskosten herbei und befreite das Land von den fremden Blutsaugern. Den Städten gab er durch die Städteordnung die Selbstverwaltung. Die Erbunterthänigkeit der Bauern hob er auf. Die Gewerbefreiheit führte er ein. Die Steuerlast wurde gleichmäßiger verteilt, gleiche Gerechtigkeit gegen alle Unterthanen geübt. Der König verzichtete zum Besten des Landes auf die Krongüter und legte sich Entbehrungen auf, um die Lasten des Volkes zu erleichtern. In Berlin wurde eine Universität gegründet, und Fichte hielt seine gewaltigen „Reden an die deutsche Nation". Jahn machte die Jugend durch das Turnen wehrhaft. Po lack, Kleines Realienbuch. » 4
   bis 5 von 5
5 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 5 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 4
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 2
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 3
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 1
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 3
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 8
4 5
5 0
6 9
7 2
8 0
9 10
10 10
11 2
12 13
13 14
14 5
15 0
16 0
17 0
18 10
19 3
20 0
21 8
22 0
23 0
24 13
25 2
26 4
27 0
28 26
29 3
30 5
31 1
32 5
33 15
34 8
35 3
36 6
37 0
38 2
39 0
40 6
41 1
42 28
43 1
44 7
45 1
46 15
47 14
48 4
49 1
50 3
51 2
52 2
53 1
54 3
55 5
56 4
57 2
58 4
59 10
60 0
61 15
62 2
63 0
64 2
65 4
66 2
67 0
68 1
69 0
70 1
71 7
72 5
73 0
74 0
75 5
76 1
77 2
78 3
79 0
80 3
81 26
82 0
83 3
84 35
85 0
86 3
87 1
88 1
89 9
90 2
91 2
92 0
93 2
94 1
95 1
96 2
97 6
98 0
99 1
100 17
101 1
102 6
103 0
104 2
105 2
106 3
107 3
108 0
109 4
110 4
111 3
112 5
113 5
114 5
115 0
116 3
117 4
118 3
119 10
120 2
121 9
122 3
123 3
124 16
125 9
126 0
127 0
128 1
129 1
130 5
131 13
132 7
133 8
134 2
135 3
136 2
137 5
138 0
139 6
140 3
141 5
142 4
143 5
144 1
145 4
146 0
147 4
148 0
149 0
150 3
151 8
152 19
153 2
154 0
155 6
156 20
157 13
158 3
159 2
160 5
161 7
162 0
163 0
164 1
165 9
166 3
167 1
168 2
169 7
170 5
171 14
172 4
173 8
174 4
175 4
176 1
177 7
178 1
179 11
180 9
181 1
182 2
183 10
184 2
185 1
186 1
187 4
188 2
189 0
190 0
191 0
192 4
193 5
194 5
195 13
196 6
197 1
198 8
199 2